Vom Kiebitz zur EU-Agrarpolitik: Wie muss die GAP zum Schutz der Biodiversität weiterentwickelt werden?

Der Schutz des Kiebitz stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung des NABU und des Kieler Agrar- und Umweltministeriums (MELUND). Seit 1992 ist der Bestand des Bodenbrüters um 88 Prozent eingebrochen. Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (BMU) machte ebenso wie NABU-Präsident Olaf Tschimpke gleich eingangs den Reformbedarf in der Agrarpolitik der EU deutlich. Die Erhöhung der Mittel für den Naturschutz in der Agrarlandschaft auf 30 Mio. Euro im Bundeshaushalt sei zwar ein guter Anfang. Insgesamt müssen die Lösungen jedoch breiter angelegt sein, EU-Agrargelder dürften künftig nur noch nach dem Prinzip "Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen" vergeben werden. Diesen Ansatz vertraten Tschimpke und die schleswig-holsteinische Staatssekretärin Anke Erdmann (MELUND) auch in der anschließenden Podiumsdiskussion. Jörg Lotz, der Vertreter des Bundesagrarministeriums, machte weiteren Prüfbedarf geltend - Anfang 2019 werde sich Bundesministerin Julia Klöckner positionieren und auch die Ressortabstimmung einleiten. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, sprach sich in der neuen GAP weiterhin für EU-weit geltende Standards aus. Man solle mehr das Gemeinsame unterstreichen, so ein Plädoyer. Das wurde auf Seiten des Umweltschutzes zwar begrüßt. Angesicht der dramatischen Zahlen werde man jedoch mit kleineren Korrekturen nicht weiter kommen. Ein radikales Umsteuern sei nötig.
Podiumsdiskussion
© NABU/J. Sohler. v.l.n.r. J. Vismann (Moderatorin, rbb), A. Erdmann, O. Tschimpke, J. Lotz, B. Krüsken

Landesregierung Schleswig-Holstein